Samstag, 28. Oktober 2017

Seltsames Nha Trang und Crazy Dalat

Tja, von Hoi An auf dem Weg nach Süden Richtung HCMC (=Ho-Chi-Minh-City) bleibt einem nicht so viel Auswahl, wenn man nicht in einem der Local Busse zwischen Hühnern und Ziegen fahren möchte oder die Freiheit hat, auf einem Motorrad durchs Land zu kurven. Eigentlich hätte ich ja sehr gerne einen Abstecher ins Landesinnere gemacht, genauer gesagt nach Kontum, weil es dort ein Waisenhaus gibt, das von Freiwilligen unterstützt wird und viele auf meiner Tour dort schon waren. Doch die Taxifahrt nach Danang zum Bus hab ich dann lieber direkt ans Waisenhaus gespendet und mich gegen die Busfahrt entschieden. Stattdessen bin ich mit einem Sleeper Bus nach Nha Trang gefahren. Naja, diese Sleeping-Ansage ist ein bisschen übertrieben, aber er bringt einem billig von A nach B. 
In Nha Trang gibt`s nicht viel: hässliche Hochhäuser, ein paar alte Tümchen aus der Cham-Kultur , einen weißen Buddha und in der Jahreszeit jede Menge Regen.










Und...Chinesen und Russen!! Deshalb an dieser Stelle ein Abstecher in die chinesische Strandkultur, die ich dank meines Aufenenthalte mitten drin im Geschehen beobachten konnte, wie der Blick aus meinem Fenster zeigt.


Während ja der dämliche Mitteleuropäer sich den ganzen Tag in die pralle Sonne an den Strand schmeißt, heißt Strandurlaub für die Chinesen etwas völlig anderes. Zwischen 6 und 7 Uhr morgens kann man Horden von völlig in Lycra verpackten Chinesen wie die Lemminge Richtung Strand pilgern sehen. Die Damen sind vornehmlich mit bunten Tüchern bewaffnet, die dann effektvoll für das tägliche Selfie in den Wind gehalten werden. Die Männer machen Aufwärmbewegungen. Danach watscheln ganze Gruppen ins Meer und verharren dort eine Stunde ohne sich mehr als 10m vom ursprünglichen Ort wegzubewegen. Sieht dann ein bisschen so aus, als würde eine Gruppe Bojen im Meer dümpeln. Danach geht`s rein ins Hotel und ab ans Frühstücksbuffet und bis zum Abend sind alle verschollen. Dann passiert das gleiche Spektakel wieder. Tja, andere Länder, andere Sitten.
Nach drei Tagen ging`s dann weiter ins Hochland nach Da Lat, eine inzwischen recht große Stadt, die ursprünglich der Sommersitz vieler Franzosen war, denen es in der schwülen Hitze Saigons zu stickig war. Deshalb gibt es jede Menge französisch anmutender Villen...


Den Eifelturm in Kleinformat...



Und alles andere ist hier crazy. Es gibt wirklich schräges Essen:





Der Leitspruch der hiesigen Canyoning-Agentur ist: Don`t be lazy, but crazy. Klingt gut, hab ich mir gedacht. Das kann ich!!









Richtig verstanden, was dieser Spruch bedeutet, hab ich erst, als der Guide zu uns sagte, wir sollen uns die Strömung untertreiben lassen und 3m über uns hing eine riesengroße Schlange.
Und dann gibt`s in Da Lat auch noch das Crazy House, in dem man sogar schlafen kann: Doppelzimmer ca. 80€. Das Haus hat eine Künstlerin aus Protest gegen Reglementierungen des Staates angefangen zu bauen und da es inzwischen eine der Touristenattraktionen ist, duldet die Regierung es.







So, weiter geht`s jetzt nach Ho-Chi-Minh-City - das alte Saigon.

Sonntag, 22. Oktober 2017

Hoi An - Kitsch, Beach, Mampf

Hoi An ist das Neuschwanstein Vietnams. Ein ehemalig kleines besinnliches Städtchen an der Küste, das nicht dem Krieg zum Opfer gefallen ist und deshalb noch eine intakte Altstadt besitzt, die nachts mit Tausenden von Laternen erleuchtet wird. Deshalb ist das wohl auch die Honeymoon-Hochburg und überall selfien sich verliebte Pärchen oder welche, die zumindest verliebt aussehen wollen.





Tagsüber ist es etwas beschaulicher und weil die Alstadt hier komplett für alles Motorisierte gesperrt ist, kann man auch mal entspannt mit dem Radl seine Runden drehen. Allerdingshaben inzwischen alle hier verstanden, wie man aus uns dummen Touris Geld bekommt und selbst die zwei netten Damen, die sich ohne Aufforderung in mein Foto stellten, haben es Geschäft mir eine Tüte Obst für 2€ zu verkaufen. Dafür hätte ich am Markt wahrscheinlich 5kg kaufen können.





Ich habe beschlossen mich diesmal ca. 5km außerhalb in einem Homestay einzumieten und deshalb heißt es radeln. Verkehrstechnisch sollte man sich dabei keinesfalls an Ampeln, Verkehrszeichen oder Fahrrichtungen halten, sonst kommt an nämlich nicht vom Fleck. Durch die Reisfelder ist es da etwas  ungefährlicher, denn das einzige, was sich einem hier in den Weg stellen könnte, sind die Wasserbüffel und die sind ja Vegetarier.






Sonst gibt es hier noch Strand...



Fischer in Nussschalen...


Und jede Menge leckes Essen... Also hab ich mir einen Guide gesucht und mich in die Streetfood-Kultur einführen lassen: 15 Gerichte in vier Stunden.Alle waren essbar, ganz viele extrem lecker und manche für europäische Verständnis vielleicht etwas seltsam. Da natürlich alle auf Sensationen aus sind, hier nur die Highlights:

Schnecken, die bisschen wie Entenmuscheln aussahen und die man aus der Schale schläft. Deshalb heißen sie auch „Sucking Snails“




Und dann wäre da noch Fötus-Ei, also ein Ei, das halb angebrütet wird und dann gekocht. Mit dem ganzen Grünzeug und den Gewürzen unauffällig, aber nicht mein Favorit.